PATIENTENPORTRÄT
Verhängnisvolles Kribbeln im Fuss
Edith Esch, 69 Jahre alt, hatte schon einige Male in ihrem Leben Rückenschmerzen, die aber wieder von alleine verschwanden. Diesmal aber spürte sie Lähmungen im Bein. Ein Teil der Bandscheibe drückte auf den Nerv.
«Mein Puls war auf 180. Aber nicht, als der Unfall passierte und ich mir an Ostern beim Hacken im Garten einen Bandscheibenvorfall zugezogen hatte. Mein Puls war auf 180, als ich in den Operationssaal gebracht wurde, kurz vor der Narkose. Obwohl ich mich noch nie so sehr auf einen Spitalaufenthalt gefreut hatte.
Doch von Anfang an. Ich dachte zuerst an einen Hexenschuss, als ich bei der Gartenarbeit plötzlich einen Schmerz im Rücken verspürte. Im Vergleich zum Hexenschuss verschwand dieser Schmerz aber auch nach ein paar Tagen nicht. Ausserdem hatte ich ein Kribbeln im Fuss und begann zu hinken. Ich ging zum Hausarzt, der mich zur MRT-Untersuchung schickte. Die Diagnose war rasch klar: Ein Bandscheibenvorfall, der operiert werden müsse, wollte ich nicht weiterhin hinken. Mein Hausarzt empfahl mir, auch wenn wir in Läufelfingen im Kanton Basel-Landschaft sind, den Eingriff im Kantonsspital Olten vorzunehmen, die Solothurner Spitäler hätten einen guten Ruf in der Wirbelsäulenchirurgie.
Ich war sehr froh, als ich rasch einen Termin für die Operation bekommen und die Aussicht hatte, irgendwann wieder schmerzfrei zu werden. Der Eingriff selbst dauerte nur eine Dreiviertelstunde, danach blieb ich einige Tage im Spital und darf nun sechs Wochen lang nichts heben, das schwerer als fünf Kilogramm ist. Das muss man sich im Alltag gut einprägen – denn mehr als fünf Kilo hat man schnell einmal in der Hand. Mein Mann und meine Nachbarn helfen mir, wo sie können. Nach dem zweiten Tag zu Hause konnte ich bereits die Schmerzmittel absetzen.
Rückblickend denke ich, dass Vertrauen wichtig ist. Das Vertrauen in den Arzt aber auch das Vertrauen, dass man wieder gesund werden kann. Und dann darf man, wenn man ins Spital kommt, ruhig auch einmal loslassen. Das hilft.»sie Lähmungen im Bein. Ein Teil der Bandscheibe drückte auf den Nerv.
Bandscheibenvorfall
Bei einem Bandscheibenvorfall, auch Diskushernie genannt, wölbt sich ein Teil der Bandscheibe nach hinten und drängt in den Nervenkanal. Möglich ist auch, dass gallertartige Masse aus der Bandscheibe austritt und direkt auf den Nerv drückt. «Die allermeisten solcher Fälle werden nicht operiert, sondern konservativ behandelt», sagt Dr. med. Stephan Marx, Chefarzt der Wirbelsäulenchirurgie der Solothurner Spitäler. Eine Ausnahme bilden Patienten mit Symptomen wie sehr starke Schmerzen oder Lähmungserscheinungen in den Beinen oder der Schliessmuskulatur. In solchen Fällen ist ein rascher operativer Eingriff angezeigt. Am häufigsten treten Bandscheibenvorfälle bei Männern zwischen 30 und 50 Jahren auf. «Da die ältere Bevölkerung heutzutage aber teils bis 80 Jahre sehr aktiv bleibt, behandeln wir immer mehr auch betagtere Patienten», so Stephan Marx.
Prävention
- Trainieren Sie Ihre Rücken- und Bauchmuskulatur mit geeigneten Übungen.
- Achten Sie darauf, schwere Gegenstände nur aus der Hocke mit geradem Rücken zu heben.
- Sorgen Sie bei Büro- oder Haushaltstätig-keiten für eine aufrechte und entspannte Rückenposition.
- Unterbrechen Sie lange Sitzphasen, indem Sie sich bewegen.
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