EIN NEUES SPITAL ENTSTEHT
Viel mehr als ein Bettenhaus
Ein Spital zu bauen ist eine hochkomplexe Angelegenheit. Nicht nur, weil das Gebäude unzählige Anforderungen an medizinische Standards erfüllen muss, sondern auch, weil man bereits beim Planen 40 Jahre nach vorne blicken muss.
Am Ende ist es nur ein Spital. Aber gleichzeitig ist es das grösste und anspruchsvollste Hochbauprojekt, welches der Kanton in seiner Geschichte realisierte. Ein Projekt mit 8 Operationssälen, 139 Patientenzimmern, zahlreichen Diagnose- und Behandlungsräumen, 14 Liftanlagen (siehe rechts «Fakten und Zahlen»). In seiner Summe ist es zwar «nur» ein Spital, in seiner Funktionsweise aber ein Zusammenspiel unzähliger Zahnräder, die ineinandergreifen müssen. Der Spitalbau und die medizinischen Behandlungsprozesse stehen dabei in einem engen Zusammenhang. Jeder Handgriff, jede Schnittstelle zwischen Kliniken, Patienten, medizinischen Fachpersonen, Logistik, Hotellerie und all den anderen Einheiten, die den Spitalbetrieb gewährleisten, wurden überprüft und je nachdem neu angepasst.
Leicht umzubauen
Im Wissen darum, dass auch die medizinische Entwicklung rasant vorwärts schreitet, weist der Neubau Bürgerspital Solothurn mit seinen 1020 Stützen keine tragende Wand auf, sodass Innenräume leicht verändert und so neuen medizinischen Prozessen angepasst werden können. Das Belichtungskonzept sieht für Patientinnen und Patienten, aber auch für die Arbeitsbereiche der Mitarbeitenden, viel Tageslicht vor. Das spart nicht nur Energie, sondern wirkt auch stimulierend auf die Psyche und kann den Heilungsprozess fördern. Genauso wie die Zweier- und Einzelzimmer und die Anordnung der Betten. Alle Patienten erhalten so einen Blick nach aussen.
Zahlen und Fakten
40 000 m3 Beton wurden verbaut. Das entspricht rund 370 Einfamilienhäusern.
8 Operationssäle. Davon ist ein Operationssaal ein Hybridsaal (siehe Seite 18).
55 000 m2 beträgt die Gebäudefläche. Das sind rund 12 Fussballfelder.
21 Tonnen Blei werden zum Schutz der Mitarbeitenden und Patienten vor der Strahlung der Röntgengeräte eingesetzt.
14 Liftanlagen. Dank intelligenter Steuerung gibt es weniger Wartezeiten.
42 Betten umfasst die Tagesstation. Das entspricht dem Grundsatz ambulant vor stationär.
Lange Planung, kurzer Bau
Die Planung des Neubaus Bürgerspital Solothurn begann 2005. Das Projekt erfuhr zahlreiche Änderungen, sogar einen Zwischenstopp, bevor dann im Jahr 2012 zwei Drittel der Solothurner Stimmbevölkerung klar Ja sagten zum Kredit von 340 Millionen Franken. Das neue Spital, entwickelt vom Architekturbüro «Silvia Gmür Reto Gmür Architekten», darf sich in der Architekturwelt sehen lassen als einzigartigen Bau mit höchsten Ansprüchen an Qualität und Effizienz. «Natürlich kostet Qualität, aber fehlende Qualität kostet mehr – im Extremfall Menschenleben» so Martin Häusermann, CEO der Solothurner Spitäler.
Zusammen mit dem Kantonsspital Olten deckt der Neubau in Solothurn nun die gesamte medizinische Grundversorgung am Solothurner Jurasüdfuss ab und steht der Bevölkerung in seiner jetzigen Form zu Diensten.
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